StattGewalt-Rundgang

Was tun als Zeuge oder Zeugin von Gewalt, Vandalismus, Anmache oder Diskriminierung im öffentlichen Raum?

Jede und jeder von uns ist schon Situationen von Übergriffen und Gewalt begegnet, die man ganz einfach nicht tolerieren dürfte. Es stellt sich dann die Frage, ob und wie wir reagieren sollen. Die StattGewalt-Rundgänge kreieren ein Umfeld, in dem wir Zivilcourage realitätsnah üben können.

Die Teilnehmenden treffen im Laufe der Rundgänge auf drei Szenen von Gewalt und Übergriffen. Diese Szenen werden von Schauspieler:innen mehrmals gespielt. Die Teilnehmenden probieren aus, wie sie als Passantin oder Passant in die beobachtete Situation eingreifen können; die Schauspielenden reagieren auf die Intervention. Eine erfahrene Moderation begleitet durch den Rundgang und gibt einen sicheren Rahmen vor.

So kann Zivilcourage aktiv geübt werden. Man gewinnt Sicherheit für einen allfälligen Ernstfall.

Aktuell gibt es zwei verschiedene Angebote:

1. StattGewalt-Rundgang: Zivilcourage im öffentlichen Raum

Auf diesem Stadtrundgang, der von NCBI 2005 in Zusammenarbeit mit dem damaligen Forumtheater Konfliktüre konzipiert und durchgeführt wurde, erleben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrere Szenen von Gewalt und Vandalismus. Diese sind gespielt, sie können deshalb genau angeschaut und noch einmal durchgespielt werden; dabei können die Teilnehmenden ausprobieren, wie sie als Passantin oder Passant eingreifen könnten, um die Situation konstruktiv und sicher zu beruhigen. So wird Zivilcourage aktiv geübt.

Der Rundgang wurde im Rahmen der Berner Erklärung im Herbst 2005 und im Frühling 2006 in der Stadt Bern insgesamt 17mal durchgeführt; mehr als 400 Leute nahmen daran teil. Seither fanden in der gesamten Deutschschweiz mehr als 500 Rundgänge für rund 12’000 an Zivilcourage Interessierte statt – das Angebot erfreut sich einer grossen Beliebtheit.

2. StattGewalt-Rundgang: Sexuelle Übergriffe verhindern

Die Grenze zwischen harmlosem Flirt, freundschaftlichem Umgang und sexueller Belästigung ist oft schwierig zu ziehen – auch an Hochschulen. Was uns zu nahe kommt, wird von jedem Menschen unterschiedlich erlebt, sei es auf der körperlichen oder der verbalen Ebene. Wie kann ich mich frühzeitig und wirksam wehren, wenn mir eine Situation unangenehm ist? Wo hole ich Hilfe und Unterstützung? Wann und wie mische ich mich als Kollegin oder Kollege, als Mitstudentin oder Mitstudent ein? Wie zeige ich Zivilcourage in Situationen von sexueller Belästigung?

Auf dem StattGewalt-Rundgang: Sexuelle Übergriffe verhindern begegnen die Teilnehmenden in gespielten Szenen verschiedenen Facetten sexueller Belästigung. Sie können den Verlauf der Szenen mitentscheiden und durch Beobachten und Ausprobieren lernen, wirksam einzugreifen, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Dieser Rundgang ist 2020 in Zusammenhang mit dem Tag gegen sexuelle Belästigung an Hochschulen entstanden. Er kann aber auch für andere berufliche Kontexte angepasst und durchgeführt werden.

Verhaltenstipps

NCBI hat für seine verschiedenen Projekte im Bereich Zivilcourage Merkblätter mit Verhaltenstipps erstellt:

Wie man störendes Verhalten im öffentlichen Raum sicher und konstruktiv unterbrechen kann.

Wenn Sie Zeuge bzw. Zeugin von Gewalt im öffentlichen Raum werden und die Situation beruhigend unterbrechen möchten.

Zusammenfassung wichtiger Verhaltenshinweise, wie man sich am besten schützen kann, wenn man Gewalt, Übergriffe oder Provokationen im öffentlichen Raum als Opfer erlebt.

Wie reagieren Sie am besten, wenn Ihnen an der Hochschule jemand zu nahe kommt?

Wenn Sie Zeuge:in von Übergriffen und Grenzüberschreitungen im
Hochschulkontext werden.

Weiterbildungen

Das Team des StattGewalt-Rundgangs führt auch Weiterbildungen für Gemeindeverwaltungen und Betriebe durch.

Videos

Medienberichte

Zivilcourage: Wo soll man intervenieren und wo nicht? auf SRF am 20.05.2015 erschien der Radiobeitrag «Zivilcourage: Wo soll man intervenieren und[…]

Statt Gewalt-Rundgang
im NZZ Folio vom Dezember 2013

Zu diesem Rundgang sind verschiedene Medienberichte erschienen.

Kontakt und weitere Informationen

Andi Geu
Telefon 031 311 55 09
E-Mail andi.geu@ncbi.ch

Stimmen zum Projekt